Sommerlager

Heimat-Haik und Schwabenland

 

Es muss nicht immer Ausland sein um Abenteuer zu erleben.

Ist doch ganz angenehm mal nur 3 Stunden Nahverkehr zu tuckern.

Der Meinung waren auch 28 Kinder- und Jugendliche als sie sich am 21.07. aufmachten in das wunderschöne Baden-Würthemberg.

Vorher beschlossene Haikgruppen verabschiedeten sich allerdings schon wieder, denn jeder wollte woanders den fünf tägigen Haik zum Lagerplatz starten. Fünf Tage in denen die Gruppen Wetter, Berge und Blasen an den Füßen ertragen mussten.

Fünf Tage an denen genug Zeit war auch mal in die falsche Richtung („Wir schauen uns nur mal die Gegend an, wir haben uns nicht verlaufen!“) und zu lernen, wie unglaublich nett die Schwaben doch sind!

Den Mut aufbringen z.B. Fremde um Wasser zu bitten und kennenlernen, wie sehr sich die Menschen über Pfadfinder im Dorf freuen. Den Gruppen wurde Essen angeboten, manche bekamen Unterkunft und Insider-Tipps über die schönsten Strecken und besten Ecken der Gegend.

Manche Gruppen liefen stramm ihrem Ziel entgegen und sammelten fleißig Kilometer. Andere schmückten ihren Weg mit tollen Zwischenstationen wie eine Burg oder ein Freibad. Wieder andere beschließen nachts um zwei Uhr spontan weiter zu laufen.

Nur eines war immer gleich: Jeder darf mitbestimmen!

Die meisten Gruppen trafen sich dann am letzten Abend Haik an einem Badesee. Natürlich hatte jeder den besten und spannendsten Haik 🙂

Gemeinsam auf dem Platz Baierbacherhof wies man uns den Platz am Ende des Geländes zu, denn, so die Platzwartin „Ihr braucht den Wald und außerdem stört euch da keiner.“ Recht hatte sie. Der schöne Platz bot neben einem Bach auch viel Schatten (in der Dürrezeit ein Segen). Nach Aufbau und langer (langer..) Abendrunde konnte es also losgehen:

In den nächsten 10 Tagen besuchte uns Captain Edward Newgate. Wir sollten ihm helfen seine Schatzkarte zu vervollständigen. Vorher bewiesen wir ihm natürlich, dass wir der Mammutsaufgabe gewachsen waren:

Kopftüchter wurden gebatikt um optisch ein Pirat zu werden. Spiele zeigten dem Captain, dass wir fit genug waren und auch der Besuch beim Badesee und die Wettkämpfe zeigten, dass uns auf Land und zu Wasser nichts Einhalt gebieten kann. Der Captain war zufrieden gestellt und schenkte und rasch hatten wir schon zwei Kartenstücke beisammen.

Zur Belohnung wanderten wir an einem Tag sogar bis nach Schwäbisch Hall. In der Mittelalterstadt haben wir zwar keinen Bausparvertrag abgeschlossen, aber viele nutzten die Gelegenheit um ihren Süßigkeitenvorrat wieder aufzufüllen 😉

Natürlich gab es auch die berühmte Nachtwanderung. Soviel sei gesagt: Ein Wald bei Nacht ist Fortgeschrittenendunkelheit. Im gleichen Zug konnten wir sogar die Mondfinsternis beobachten. Ein kurzer Sternkundelehrgang von Felix rundete die Nacht ab.

Abschluss der ganzen Sache war ein großes Geländespiel. Den ganzen Tag halfen zwei Gruppen dem Matrosen Piet seine Gedächtnislücken zu füllen, indem sie die anderen Crewmitglieder Newgates aufsuchten. Wo war nur der Papagei des Captains? (Er wurde gegessen..) Die zündende Idee? Die bunten Federn als Verkleidung benutzen. Gleich zwei Kartenteile wurden gefunden und die Karte konnte vervollständigt werden.

Und anders als normale Piraten das tun, hing die Schatztruhe in einer hohen Tanne. Aufgabe erfolgreich erfüllt!

Und jetzt, was ein (Sommer)Lager so besonders macht:

1. Alle packen mit an, alle bestimmen mit. Alter? Egal! So wurde das Essensangebot vielseitig und kreativ von den Teilnehmern gestaltet. Kinder, die noch nie gekocht haben durften stolz auf das Ergebnis blicken.

2. Für kurze Zeit sind wir eine große Familie: Wir verlassen uns aufeinander, machen alles zusammen, vertrauen uns an und haben auch noch eine Menge Spaß. Selbst Spülen wird da zum albernen Event.

3. Ein Wolkenbruch schweißt uns nur mehr zusammen!

4. Schlaf ist Nebensache. Genauso sehr wie Duschen.

5. Die Aufnahme der neuen Pfadfinder ist der rituelle Höhepunkt und bleibt in der Erinnerung eines jeden. Erstrecht, wenn er in einem so mystischen Tannenwald stattfand.

6. Am Abschlussabend zeigte sich mal wieder, welches Lagerpäarchen sich wirklich kennt und welches Model es in die nächste Runde schafft.

Ich glaube für die meisten hätte es länger sein können (mir inklusive).

Ihr seht? Es braucht nicht viel für eine tolle Zeit mit dieser tollen Gruppe! Ich danke allen, die geholfen haben das Sommerlager möglich zu machen!

Bis zum nächsten Mal! Gut Pfad,

Caro