Eine Audienz beim Heiligen Vater – Martin Rybak zu Gast im Vatikan

Unser Stammesmitglied und ehemaliger Stammesführer Martin Rybak ist ganz schön nervös. Er gehört zu einer vierköpfigen Bürgerdelegation, die die Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer zu einer Privataudienz beim Papst begleiten darf. Heute Morgen wird ihn ein Wagen der Staatskanzlei zu Hause abholen und nach Frankfurt zum Flughafen bringen. Der Besuch erfolgt auf Einladung der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, Ministerin a.D. Annette Schavan. Dort wird die Gruppe am Donnerstag eine der sehr begehrten Privataudienzen bei Papst Franziskus haben. „Es ist mir eine besondere Ehre, ihn kennen zu lernen“, sagt Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer gegenüber der Saarbrücker Zeitung, „denn ich erlebe ihn als einen Papst, der in der Welt und zur Welt Stellung bezieht. Das ist nicht immer bequem, aber unerlässlich.“ Die Ministerpräsidentin wird Papst Franziskus drei Gastgeschenke überreichen: ein Stück Kohle und eine Plastik der Heiligen Barbara aus Glas, die im Jahr 2012 zum Ende des Bergbaus entworfen worden war, sowie einen Bildband namens „Auf Augenhöhe – Gesichter der Armut“ – ein Fotoprojekt der Saarländischen Armutskonferenz.

Martin Rybak, der sich seit Jahren neben dem Stamm auch im Gau, im Land und auf Bundesebene engagiert, kennt die anderen Personen der Bürgerdelegation noch nicht. Alles Menschen, die sich ehrenamtlich sehr stark in verschiedenen christlichen Organisationen einbringen. Im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt e.V. wurde Martin 2015 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Diese Auszeichnung wurde ihm auf persönlichen Vorschlag der saarländischen Ministerpräsidentin für sein ehrenamtliches Engagement in der Pfadfinderarbeit verliehen. „Dass ich die Ministerpräsidentin nun auch noch zum Papst begleiten darf, habe ich vor zwei Wochen durch einen Anruf der Staatskanzlei erfahren“, erzählt Martin im Interview mit der Saarbrücker Zeitung. „Das ist eine große Ehre und zeigt mir die Wertschätzung für unsere Jugendarbeit bei den Pfadfindern im Saarland. Ich habe diese Einladung stellvertretend für unser ganzes Team angenommen.“ Martin freut sich über die Anerkennung, wünscht sich aber grundsätzlich eine bessere finanzielle Aufwertung der Jugendarbeit außerhalb des Sports und einen Abbau der Bürokratie. „Da ist noch Luft nach oben, und ich hoffe, ich werde in den nächsten beiden Tagen Gelegenheit finden, das bei der Ministerpräsidentin einmal anzusprechen.“

Und das Programm in Rom? „Wir werden uns zunächst mit der Botschafterin Annette Schavan treffen und das strenge Protokoll für eine Papstaudienz durchgehen. Danach stehen ein gemeinsames Essen und ein Kulturprogramm auf dem Plan“, verrät Martin. Wie die Audienz abläuft, wird er dann auch erfahren „Ich habe aber schon einmal bei Google nachgesehen, da gibt es strenge Vorschriften.“ Dem Papst war er schon zweimal nahe, einmal während der Ausbildung bei einer großen Audienz im Vatikan und einmal beim Weltjugendtag in Köln. „Damals war ich etwa 20 Meter von ihm entfernt. Jetzt darf ich ihm persönlich gegenüberstehen und ihn sprechen. Selbst Bischöfe bekommen nur sehr selten hierzu Gelegenheit“. Er hat als Gastgeschenk für den Papst ein Pfadfinder-Halstuch im Gepäck. „Vor zehn Jahren habe ich ein solches Tuch bereits der Ministerpräsidentin geschenkt, und das hängt bis heute an ihrer Lampe im Büro. Auf Fotos oder bei Fernseh-Interviews kann man es immer sehen.“ freut er sich. „Vielleicht macht das der Papst ja ganz ähnlich.“ Er lacht. „Das ist ein verrücktes Jahr“, führt er abschließend aus, „erst Ende Mai hatte ich das Glück, in Berlin unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel und den ehemaligen US-Präsidenten Barak Obama zu treffen und ihnen die Hand zu schütteln. Und jetzt das hier. Ich kann es selbst immer noch nicht richtig glauben.“

Wie es Martin beim Heiligen Vater ergangen ist und was er spannendes erlebt hat, könnt ihr in der kommenden Ausgabe des SPLITTER und der anp nachlesen. Wir sind schon sehr gespannt auf seinen Bericht.

 

Gut Pfad

Patrick Franz

 

Quelle Artikel: Saarbrücker Zeitung – Im Namen der Pfadfinderschaft. Eine Privataudienz bei Papst Franziskus