Sommerlager 2020

Trotz der momentanen Corona-Situation haben wir uns als Gau Saar zusammengesetzt und spontan ein einwöchiges Sommerlager organisiert. Nachdem wir ein Hygienekonzept geschrieben, einen Platz gefunden und ein spannendes Programm geplant hatten, konnte das Lager am 20. Juli 2020 starten.

Dabei machten sich die Teilnehmenden in Gruppen von maximal 10 Personen auf den Weg zum Lagerplatz. Diese sogenannten Bezugsgruppen lernten sich auf dem mehrtägigen Haijk kennen und mischten sich auch während des darauf folgenden Standlagers nicht mit anderen Gruppen, sondern blieben unter sich.

Im Folgenden erzählt uns eine Teilnehmerin von ihren Erlebnissen auf dem viertägigen Haijk:

Nach einer kurzen Planung der Strecke brachen wir am Montagnachmittag in Saarbrücken auf. Unsere Gruppe bestand aus drei 17- bis 24-jährigen erfahrenen Pfadfindern und sieben 10- bis 12-jährigen Jungpfadfinderinnen und -pfadfindern. Zunächst fuhren wir mit dem Zug nach Lebach-Jabach und liefen von dort entlang einiger Felder und Wiesen nach Primsweiler, wo wir eine Pause einlegten. Für alle Kinder und mich war es der erste Haijk, sodass schon bald die Füße und Schultern wehtaten. Obwohl wir schon vorher etwas Verpflegung gekauft hatten, besuchten wir in Hüttersdorf einen Supermarkt, in dem wir uns mit Wasserreserven und Frühstück für den nächsten Tag eindeckten. Dann verließen wir das Dorf, in dem wir von vielen dort lebenden Pfadfindern gegrüßt wurden, und bauten unser Nachtlager in einem Wald auf. Es war ein spannendes Erlebnis, ohne Zelt unter den Sternen zu schlafen. Da das Einschlafen bei so vielen neuen Geräuschen doch etwas dauerte, schliefen wir am nächsten Tag lange und frühstückten gut. Unser Weg führte uns über ein frisch gemähtes Feld mit einem tollen Blick auf das Saarpolygon und dann durch den Wald zum Klingenborn, wo wir unsere Füße in kühlem Wasser erfrischten. Weiter ging es nach Düppenweiler, um die nächsten Mahlzeiten zu kaufen. Von dort aus ging es wieder in einen Wald, die dort eingezeichnete Hütte existierte jedoch leider nicht. Daher schliefen wir wieder auf dem Waldboden. Am nächsten Morgen brachen wir schon um 6 Uhr auf, um uns in Rimlingen mit Proviant einzudecken. Leider hatten das dortige Café und der Laden zu bzw. existierten nicht, sodass wir von unseren knurrenden Mägen nach Losheim ins Eiscafé getrieben wurden, statt langsam Richtung Britten zu gehen. Auf dem Weg dorthin grillten wir mittags ein paar Würstchen und erreichten nachmittags den Losheimer Stausee. Endlich konnten wir den Schweiß der letzten Tage abwaschen und auch ein bisschen in der Sonne liegen. Die Nacht verbrachten wir auf einer Wiese auf dem Weg zum Supermarkt, den ein Teil der Gruppe aufsuchte, um uns für den letzten Tag einzudecken. Trotz eines leichten Abhangs schliefen wir gut und wurden nicht von Erdwespen gestochen. Wieder standen wir früh auf und schafften es so, pünktlich zum Mittagessen auf dem Lagerplatz in Britten anzukommen.

Eine kleine Delegation aus Lagerleitung und Küche war schon ab Montag auf dem Platz. Ein Mitglied dieser Gruppe berichtet:

Am ersten Tag half uns eine Bezugsgruppe beim Aufbau der Zelte, die für das spätere Lager gebraucht wurden. Als Dankeschön gab es abends noch eine leckere Stärkung, bevor die Gruppe sich auf den Weg zum Losheimer See machte. In den folgenden Tagen kauften wir Essensreserven, richteten einen Hängemattenwald ein und bereiteten alles für die Ankunft der Gruppen vor. Am dritten Tag wurden wir drei Leute mehr auf dem Platz und beendeten unseren letzten gemeinsamen Abend mit Gesang am Lagerfeuer.

Am Donnerstag kamen im Laufe des Tages alle Gruppen auf dem Lagerplatz an. Nach einer kurzen Einführung in die Hygieneregelungen stärkten sie sich und bauten ihre Zelte auf. Abends versammelten sich die Gruppen zu unserem ersten gemeinsamen Abendessen um ein Lagerfeuer. Nachdem die Jüngeren erschöpft in ihre Schlafsäcke vielen, verbrachten wir Älteren einen schönen restlichen Abend am Lagerfeuer. Am Freitag hatten wir uns ein Stationenspiel überlegt, bei dem die Bezugsgruppen ihr Können unter Beweis stellen sollten. Bei einer Aufgabe sollten sie mit wenig Material einen möglichst hohen Turm bauen und bei der nächsten sollten sie sich wortlos verständigen, um an ein gemeinsames Ziel zu kommen. Eine weitere Station bestand darin, dass alle Mitglieder einer Gruppe aneinandergebunden wurden und sich so einzelne versteckte Gegenstände suchen mussten.

Abends trafen einige Besucher ein, die sich mit Stimmen und Gitarren in der Singerunde einbrachten. Den Samstag verbrachten wir größtenteils am Losheimer See, wo wir drei Tretboote gemietet hatten, mit denen die Bezugsgruppen den See entdeckten, wenn sie nicht mit Schwimmen oder Sonnenbaden beschäftigt waren. Zurück auf dem Lagerplatz wurden wir von dem Geruch der Schwenker und Maiskolben empfangen, die das Küchenteam gezaubert hatte. Danach fand im Wald die wunderschöne und feierliche Aufnahme von zwei Jungpfadfindern statt, natürlich mit Tschai. Obwohl es etwas tröpfelte und nachts sogar leicht regnete, blieben wir am Feuer und beim anschließenden geselligen Beisammensein in der Gigajurte größtenteils trocken. Unseren letzten ganzen Lagertag begannen wir mit einem späten Frühstück in der Gigajurte, da es noch immer etwas regnete. Im Laufe des Vormittags klarte es jedoch glücklicherweise auf, sodass Workshops stattfinden konnten. Die Gruppen lernten, wie man Wasser mit einer Flasche und einfachen Hilfsmitteln wie Watte, Kohle, Sand und Kies filtern kann. Außerdem konnten die Teilnehmenden ihre Knotenkenntnisse auffrischen und sich über das C im VCP (die christlichen Inhalte) austauschen. Für den bunten Abend bereitete jede Gruppe einen Programmpunkt vor. Nach einem leckeren Abendessen schätzten wir am Lagerfeuer, wie viele Brötchen auf dem Lager gegessen wurden, errieten von den Kindern vorgespielte Filmszenen, spielten „Vin sagt“, probierten wilde Mischungen von Zutaten der letzten Mahlzeiten, und es fand ein Wassermelonen-Wettessen statt. Zwischen den Programmpunkten wurden Lieder gesungen, sodass auch dieser Abend in einer Singerunde endete.

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und bauten sogar einige Zelte schon vor dem wohlverdienten Frühstück ab. Für den Abschlusskreis fanden wir eine kreative Lösung mit Stöcken, damit die Gruppen Abstand halten konnten. Die Abreise erfolgte wieder nicht auf einen Schlag, sondern Stück für Stück in den Gruppen mit rasenden Busfahrern und verspäteten Zügen. Nachdem alle Kinder von ihren Eltern am jeweiligen Bahnhof abgeholt wurden, räumten die Älteren noch das Material ins Gemeindezentrum, falteten, putzten und ordneten, bis die wohlverdiente Pizza kam.

Alles in allem können wir auf ein sehr schönes und erfolgreiches Lager zurückschauen. Trotz der langen Pause und den aktuellen Umständen hat fast alles gut geklappt und wir bedanken uns nochmals bei allen, die uns fleißig unterstützt haben.

Viele Grüße und Gut Pfad!

Lilly und Christa