24th World Scout Jamboree in West Virginia

Das diesjährige World Scout Jamboree hat in West Virginia, USA, stattgefunden. Es war wieder ein großes Ereignis für Pfadfinder von fast allen Nationen der Welt. Insgesamt haben an dem diesjährigen Jamboree im Bundesstaat West Virginia rund 45.000 Pfadfinder und Pfadfinderinnen aller „Altersklassen“ teilgenommen.

Das Weltpfadfindertreffen wird alle vier Jahre von der World Organization of the Scout Movement (WOSM) zusammen mit einem gastgebenden nationalen Pfadfinderverband veranstaltet. Beim Jamboree 2019 sind dies gleich drei nationale Pfadfinderverbände: Die US-amerikanischen Boy Scouts of America (BSA), die kanadischen Scouts Canada und die mexikanische Asociación de Scouts de México.

In Deutschland haben sich die drei Pfadfinderverbände Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) im „Ring deutscher Pfadfinderverbände“ (RdP) zusammengeschlossen und sind darüber Mitglied von WOSM. Daher treten die drei Verbände auf dem Jamboree als gemeinsames deutsches Kontingent auf. So bunt gemischt bilden wir alle drei Verbände auch im deutschen Kontingent ab.

Für  unsere Teilgruppe RPS1 von Rheinland-Pfalz und Saarland ging es mit dem Flieger von Frankfurt nach Dublin und von dort nach Boston. Dort verbrachten wir dann 7 Tage im „White Mountain National Forest“ in New Hampshire unsere Zeit mit Wanderungen auf Berge, zu Seen, auch zu riesigen „Einkaufsadventurezentren“. Auch Bären bekamen wir zu Gesicht, aber glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Das einzig Lästige auf diesem Lagerplatz war, dass es dort nur Plumpsklos gab, eine Trinkwasserstation mit Wasserpumpe und duschen mussten wir in einem Bach.

Von dort aus fuhren wir mit einem Bus nach New York, um dort eine Nacht zu bleiben und diese Stadt zu besichtigen. Wir hatten einen ganzen Tag für uns in New York. Wir sahen die Freiheitsstatue mit der Staaten Island Fery, den Feedomtower mit seinen zwei Gedenkstätten, den Central Park, den Time Square und das Empire State Building. Zusammenfassend kann man sagen, dass New York sehr großartig und schön war und es immer in unseren Erinnerungen bleiben wird. Abends fuhren wir dann nach Goshen, um uns dort mit den rd. 1.200 deutschen Pfadfinderinnen und Pfadfindern zu treffen. Dort verbrachten wir insgesamt 4 Tage mit Programm, von denen ein Tag nach Washington D.C. ging. Dort trödelten wir durch die Straße, sahen das Capitol, das Washington Monument usw., aber auch andere Pfadfinder mit denen wir das erste Mal Halstüchern oder Abzeichen tauschten. Aber nicht zu vergessen ist das Weiße Haus, trotz aller Freude darauf war ich ein bisschen enttäuscht, denn es war nicht ansatzweise so groß wie es in manchen Filmen dargestellt wird.

Am Ende dieses Vorlagers und unserer 8-tägigen Vortour fuhren wir endlich zu dem 24th World Scout Jamboree in West Virginia. Der Anfang mit einer großen Zeremonie auf einer riesigen Bühne war trotz starkem Regen grandios und überwältigend. Ein Drohnen-Lichterspiel machte die Nacht zum Tag. Das Motto des diesjährigen Jamboree war „Unlock a new world“, dafür bekam man spezielle Armbänder, mit denen man überall Punkte machen konnte oder aber auch neue Freunde finden konnte. Im Vordergrund stand meiner Meinung nach auch das Tauschen von Halstüchern oder Abzeichen. Es entstanden schon regelrechte Schwarzmärkte, auf denen man alles was es in Sachen Pfadfinden gibt, auch die kuriosesten Dinge, bekam.

Von da an konnten wir 10 Tage an allerlei Aktionen wie Paddeln, Seilbahnen, Wasserspielen aber auch abendlichen Konzerten teilnehmen. 

Auf einem World Scout Jamboree gibt es unheimlich viel zu entdecken und zu erleben. Das riesige Programmangebot sorgt dafür, dass garantiert keine Zeit für Langeweile bleibt. Jedes Jamboree hat ein besonderes Thema als Schwerpunkt. Beim Jamboree 2019 ist das Nachhaltigkeit (engl. sustainability). Im Sustainability Treehouse, einem riesigen Baumhaus, kann man zum Beispiel in Experimenten zu Mitmachen ausprobieren, wie man den Wasser- und Stromverbrauch reduzieren kann. Hinzu kommen noch die Programmpunkte, die man auf jedem Jamboree findet. Dazu gehören die großen Eröffnungs-und Schlussveranstaltungen, der Cultural Day, das Global Development Village (GDV), das World Scout Centre und Faith and Belief. Am Cultural Day, der etwa zur Mitte des Jamborees stattfindet, präsentieren sich alle Trupps mit länderspezifischen Spezialitäten. Sie kochen zum Beispiel typische Gerichte, oder führen traditionelle Tänze vor. 

Im World Scout Centre präsentieren sich die Pfadfinderverbände aller Länder, die am Jamboree teilnehmen. Das Global Development Village ist ein Programmpunkt, bei dem in verschieden Workshops globale Themen wie Umwelt, Entwicklung, Menschenrechte und Frieden in den Fokus gerückt werden. Der Bereich Faith and Belief bietet die Möglichkeit, über andere Religionen zu lernen, an  Gottesdiensten oder Andachten teilzunehmen und es gibt Räume für Meditation oder zum Beten.

Daneben bietet der Lagerplatz viele Möglichkeiten sich auszutoben oder die Natur und Umgebung zu erkunden. Es gibt einen riesigen Skatepark, eine Mountainbike-Strecke, Kletterwände, und zwei große Seen zum Schwimmen, Kanu fahren, Raften oder Tauchen. Das Highlight sind die fast neun Kilometer langen Zip-Lines, die quer über den Lagerplatz führen. So kann man das Jamboree auch aus Vogelperspektive genießen. Das Jamboree bietet mit all seinen Programmpunkten ganz viele Möglichkeiten Spaß zu haben, andere Länder, Kulturen und Traditionen und Länder zu entdecken, neue Leute kennen zu lernen und Freunde auf der ganzen Welt zu finden.

Dieses Lager ging zehn Tage bei bestem Wetter und klarem Sonnenschein auf einem riesigen Platz von 57 km² Fläche, bis schließlich der letzte Abend kam. Dieser Abschluss war noch größer und enormer als die Anfangszeremonie. Von Lasershows bis hin zu weltgrößten Bands wie Pentatonix gab es alles, was die Lagerleitung zu bieten hatte. Leider ging das Jamboree dann auch am 02. August für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Ende. Wir fuhren dann als Gruppe nach Washington DC zurück und flogen von dort aus nach Dublin und dann schließlich wieder nach Deutschland.

Jamboree bedeutet Spaß, Abenteuer, fremde Kulturen, internationaler Austausch und viele neue Freunde aus der ganzen Welt. Das Ziel eines Jamborees ist es, Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus aller Welt zusammenzubringen, um Frieden und gegenseitiges Verständnis für verschiedene Kulturen zu schaffen. Bei einem Jamboree dabei zu sein ist definitiv ein Highlight in jedem Pfadfinderleben.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Jamboree und die Vortour ein unglaubliches Erlebnis waren, von dem man noch Jahrzehnte später erzählen kann. Wir haben neue Freunde gefunden rund um den ganzen Globus, aber auch hier in Deutschland. Ich bzw. wir und auch unsere Unit freuen uns auf unser nächstes (offizielles) Wiedersehen im November, aber auch nächstes Jahr auf dem langen Landeslager in Wales, um von unseren Erlebnissen zu erzählen.

Fabian Luxenburger