Römer im Spessart! Die 47. Bundesversammlung des VCP

Am Wochenende auf Burg Rieneck im Spessart tagte die 47. Bundesversammlung des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (VCP). Natürlich waren auch wir Römer in der Delegation des VCP Rheinland-Pfalz/Saar vertreten. Und es gibt einiges zu berichten. Ein wichtiges und großes Thema welches den VCP bewegt ist die Internationalität. Sie ist die Basis von Pfadfinden. Kein Wunder also, dass aktuelle politische Themen mit internationalem Bezug die Versammlung prägten. Mit einem Antrag gegen die Abschiebepolitik der Bundesregierung und einer intensiven Diskussion zur Teilnahme am Weltpfadfindertreffen, dem „World Scout Jamboree“, 2019 in den USA, machten die Pfadfinder*innen des VCP ihren gesellschaftspolitischen Anspruch deutlich.

Ein wichtiger Antrag beschäftigte sich mit der Abschiebepolitik des Bundesregierung. Auch wenn über einige Details des Antrags ausführlich diskutiert wurde – die 112 stimmberechtigten Delegierten positionierten sich eindeutig gegen die Abschiebepolitik. Mit großer Mehrheit wurde beschlossen: Der VCP fordert die Bundesregierung auf, die Abschiebung in Länder, in denen augenscheinlich Bedrohung für Leib und Leben herrscht und in denen politische Verfolgung droht, einzustellen.

Blickt man zurück auf die Internationalität der Pfadfinderei, so ist das World Scout Jamboree nicht wegzudenken. Pfadfinder sind eine weltweite Gemeinschaft und in 161 Ländern der Erde aktiv. Als größte nicht-staatliche Jugendbewegung der Welt setzen sie sich gewaltfrei für die Völkerverständigung und den Frieden ein. Eine intensive Diskussion gab es daher um das Weltpfadfindertreffen. Es findet im Jahr 2019 in den USA statt. Durch die aktuelle politische Situation in den USA wird befürchtet, dass die Einreise für Staatsangehörige aus bestimmten, vorwiegend muslimischen Ländern, immer wieder erschwert wird. Der VCP wird sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass beim „World Scout Jamboree“ Menschen aus allen Ländern der Erde teilnehmen können. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei den Teilnehmer*innen aus vorwiegend muslimischen Ländern.

Weitere Themen neben auf der Bundesversammlung waren unter anderem die gemeinsam zu nutzende Tracht für internationale Delegationen. Bei gemeinsamen internationalen Delegationen der vier großen deutschen Pfadfinderverbände (Ringeverbände) im Ausland soll zukünftig die Ringetracht getragen werden. Diese eindeutige Erkennbarkeit der deutschen Delegation stärkt ihren Auftritt im Ausland und fördert das Gemeinschaftsgefühl.  Dieser Wunsch soll nun an den rdp (Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände) getragen werden.

Auch die Schulung soll nicht zu kurz kommen und mit großen Schritten in eine neue Zukunft gehen. Mit dem Beschluss der Schulungsrahmenkonzeption geht der VCP einen wichtigen Schritt für den Verband. Die Konzeption definiert ein gemeinsames Verständnis von Schulung und die Anforderungen, die der VCP an Leitungsaufgaben stellt.

Um den Verband zukunftsfähig zu gestalten, hat der VCP bereits auf der Bundesversammlung 2016 grundlegende Beschlüsse getroffen. Der VCP möchte bei diesem Verbandsentwicklungsprozess, der Pfadfindung, im Rahmen von drei Regionalkonferenzen im Herbst 2017 und im Frühjahr 2018 mit möglichst vielen diskutieren. Thijs Jansen von der niederländischen Pfadfinderorganisation Scouting Nederland gab der Versammlung einen wichtigen Impuls mit auf den Weg: beim Prozess der Verbandsentwicklung möglichst viele beteiligen – und deutlich machen: Pfadfinden macht Spaß! Die niederländischen Pfadfinder*innen haben bereits einen erfolgreichen Verbandsentwicklungsprozess durchlaufen.

Der Bundesvorstand, Jule Lumma, Gero Wolfgang Beisel und Thomas Kramer, wurden im dritten Jahr ihrer Legislaturperiode mit großer Mehrheit entlastet.

Wir sagen Danke für eine spannende Bundesversammlung und freuen uns schon auf das nächste Jahr auf Burg Rieneck.

 

Gut Pfad

Patrick Franz

 

Dieser Artikel stellt eine Zusammenfassung des Leitartikels des VCP dar. Quelle: http://www.vcp.de/